Standardsoftware vs. Custom Solution
Das Betriebliche Bananadrama
In der modernen Geschäftswelt stehen Unternehmen immer wieder vor der Entscheidung, entweder Standardsoftware oder maßgeschneiderte Lösungen (Custom Solutions) einzusetzen, um die eigenen Geschäftsprozesse zu unterstützen und zu optimieren. Eine Herausforderung, vor der in ähnlicher Weise auch Eltern jeden Morgen stehen, wenn sie Ihrem Nachwuchs den Pausensnack in den Ranzen packen. So kann man eine Banane entweder in einer krummen Box (Customlösung) verstauen, in die dann nichts anderes mehr passt oder zusammen mit dem Pausenbrot geschnitten in die Brotdose (Standardlösung) legen, in der die Banane dann schnell braun wird. Beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile und bilden zusammen das sogenannte "Bananadrama"-Problem.
In einer ähnlichen Zwickmühlen sehen sich manchmal auch Unternehmen. Im Fall von Software hängt die Wahl der richtigen Lösung von den spezifischen Präferenzen und betrieblichen Ressourcen ab. Nicht selten streben Unternehmen dann nach Standardsoftware, die zugleich auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten ist. Sie versuchen die Quadratur des Kreises bzw. der Bananenbox. Aber warum ist das so? Wir wollen beide Lösungsansätze untersuchen und verstehen, warum der Wunsch nach einer „maßgeschneiderten Standardsoftware“ so verbreitet ist.
Standardsoftware: Vorteile und Nachteile
Standardsoftware ist in der Regel günstiger, da die Entwicklungskosten auf viele Kunden verteilt werden. Da die Software bereits entwickelt und getestet ist, kann sie schnell implementiert werden, und um regelmäßige Updates und Wartungen kümmert sich der Anbieter, was den eigenen Aufwand erheblich reduziert. Dabei ist Standardsoftware auch ausgiebig erprobt und entsprechend zuverlässiger, weil diese in vielen Unternehmen bereits eingesetzt und kontinuierlich verbessert wird.
Diesen Vorteilen sind aber auch Nachteile gegenüberzustellen. So bietet Standardsoftware möglicherweise nicht die Flexibilität, um allen spezifischen Anforderungen zu genügen. Außerdem kann sie Funktionen enthalten, die für das Unternehmen gar nicht relevant sind. Dies ist durch die Unternehmen mit zu bezahlen und kann auch zu einer unnötig komplexen Bedienung führen. Und auch wenn Standardsoftware in der Regel aktiv und permanent weiterentwickelt wird, ist man doch auf die Updates und den Support des Anbieters angewiesen - eine Abhängigkeit, die man bei der Entscheidungsfindung nicht ausblenden sollte.
Custom Solution: Vorteile und Nachteile
Anders als Standardsoftware wird eine Custom-Lösung immer speziell nach den Anforderungen des Unternehmens entwickelt und passt perfekt zu den individuellen Geschäftsprozessen. Maßgeschneiderte Lösungen können einzigartige Funktionen bieten, die Standardsoftware nicht umfasst, und bei Veränderungen im Unternehmen selbst angepasst werden, um den neuen Anforderungen im Unternehmen schnell gerecht zu werden.
Allerdings sollen die Nachteile nicht verschwiegen werden. Die Entwicklung einer individuellen Lösung ist prinzipiell teurer, da sie spezifisch für ein Unternehmen entwickelt wird und in anderen Betrieben keine Wiederverwendung findet. Zudem dauert die Implementierung einer Custom Solution in der Regel länger, weil alles von Grund auf neu umzusetzen ist. Dabei ist im Betrieb die Wartung und Aktualisierung der Software durch intern zu realisieren oder durch die Beauftragung eines externen Dienstleisters vorzunehmen, was zusätzliche Ressourcen erfordert bzw. Kosten verursacht.
Maßgeschneiderte Standardsoftware
Angesicht der diversen Kehrseiten beider komplementären Lösungen wollen viele Unternehmen die Vorteile beider Ansätze kombinieren: die Kosteneffizienz und Zuverlässigkeit von Standardsoftware mit der Anpassungsfähigkeit und Präzision einer Custom Solution. Sie suchen quasi eine eckige Bananen-Box mit Platz für mehr. Dieser Wunsch nach „maßgeschneiderter Standardsoftware“ lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen: Unternehmen wollen die Vorteile der geringeren Kosten von Standardsoftware nutzen, ohne auf die Passgenauigkeit einer individuellen Lösung zu verzichten. Der Druck, schnell einsatzbereite Lösungen zu haben, macht Standardsoftware attraktiv. Gleichzeitig wollen Unternehmen aber auch, dass diese schnell einsatzbereite Software perfekt zu ihren Anforderungen passt. Sie suchen nach bewährten und getesteten Lösungen, möchten aber sicherstellen, dass diese auch ihre speziellen Bedürfnisse abdecken, um Risiken in der Implementierung und Nutzung zu minimieren. Und auch möchten sie von der kontinuierlichen Weiterentwicklung und dem Support eines Standardsoftware-Anbieters profitieren, ohne auf individuelle Anpassungen verzichten zu müssen. Doch wie soll das miteinander vereinbar sein?
Fazit
Der Wunsch nach einer „maßgeschneiderten Standardsoftware“ ist verständlich und spiegelt das Bedürfnis nach optimalen, kosteneffizienten und schnell einsatzbereiten Lösungen wider, die dennoch spezifische Geschäftsanforderungen erfüllen. Während dies auf den ersten Blick wie ein frommer Wunsch erscheinen mag, gibt es Ansätze wie modulare Softwarelösungen oder konfigurierbare Standardsoftware, die einen Mittelweg bieten können. Diese Ansätze ermöglichen es Unternehmen, die Vorteile beider Welten zu nutzen und so ihre Geschäftsprozesse optimal zu unterstützen.
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